Liebe Freunde der Natur, so dachten auch wir und machten uns auf in die selbige. Am vergangenen Freitag, 25.07., trafen wir uns mit unseren Freunden Patrick&Burcu, Jessica&Thorsten und noch einem weiten Pärchen in Shanghai Honqiao airport um gemeinsam für einen legeren Trip in die Innere Mongolei einzuchecken. Durch Olympia nimmt der Anti-Terror Kampf ähnliche Ausmasse wie am JFK an. Wartend am Gate dann die chinesisch obligatorische Verspätung von 2h weil die Maschine „damaged” (o-ton) war. Gegen 22.00 Uhr angekommen in der Provinz-Hauptstadt Hohhot am Mega Neuen Riesen Flughafen nahm uns die aufgedrehte Dame der TUI in empfang die uns stolz die kreischend neon beleuchtete Stadt nach kommunistischem Aufbau (10-spurige Strassen, Rathäuser wie UN-Zentralen) nahe brachte. Das beste Hotel der Stadt empfing uns für eine kurze Nacht. Das Frühstück gegen 6.30 war für China nicht schlecht – es gab neben Reisgeschlabber (Congee) auch gute Frühlingsrollen. Dann mit anderer Tourdame (Susi) und zwei Mädels und einem alten US-Ehepaar (I love Colorado shirt + Riesen Cowboyhut) aus Peking ging’s mit Mr. Zhang (alter erfahrener Fahrer und ebenso altem und viel gefahrenem Bus. Ni Hao!) los drei stunden ins Grasland. Der Sitzabstand betrug stolze 24,85 cm! Dennoch war die Laune prächtig und stieg mit zurücklassen der Zivilisation. Ein kurzer Zwischenstopp ermöglichte die schier endlose Versorgung mit Wasser, Keksen, Melonen und Äpfeln. Angekommen im Grasland pilgerten wir zu einem beflaggtem Steinhügel (wie auch hunderte andere – war gerade Feiertag) um den Mönchen beim umkreisen mit getrocknetem Lamm zusahen. Bringt Glück und Wohlstand – wie alles hier! Dann kamen wir zum eigentlichen Ziel der Reise – das traditionelle Nadamu Sports Festival der Mongolen. Die massiven Ringer (vom Lamm) mit Ihren Lederwesten (vom Markt) und Tüchern versuchten sich gegenseitig in den Dreck zu werfen. Klingt einfach dauert aber bei den Stars doch schon mal 10 Minuten – wobei nicht immer der grösste Fleischberg gewinnen muss. Die Sonne sticht und die weite der Landschaft beeindruckt. Yippieh. Dann ging es weiter, um in unsere Jurten einzuchecken. Als wir auf dem roten Teppich vorfuhren, wurden wir mit Gesang und Baijiu (Reischnaps min.50%) begruesst. Fast blind steuerten wir auf unsere Betonjurten mit eigenem „Bad”! und sehr angenehmen Temperaturen zu. Ab zum Mittag. Algen, Erdnüsse, Tofu, Teigzöpfe, trockenes Lamm und Bohnen auf Folie Tischdecke… mit viel Bier und Baijiu kein Problem. Das nahm auch der chin. Nachbartisch war und fühlte sich in seiner Trinkwut bestätigt/ herausgefordert. Bekanntschaften wurden geknüpft, der Sohn vorgestellt, weiteres Bier und Schnaps geordert und sich gegenseitig Lobpreisungen über das andere Land an den Kopf geworfen. Gegen 15.00 machten wir uns sehr gut gelaunt bei 35° zur Pferderennbahn auf. 1.5h warten – ist ja in China nichts als dann 12-jährige in Jogginghosen ihre ausgemergelten Roesser ca. 3 Runden um die Bahn peitschten. 9 von 14 schafften es auch. Nach kurzem Verschnaufen und mongolischem Wassereis mit Rosinen das gleiche noch mal. Nach 3h war auch dieses jährliche Highlight schon wieder Geschichte. Alle fuhren wieder zurück in ihre Dörfer. Wir auch – leider nicht per Pferd da Regierungsbeamte auf dem Weg waren und unsere vorbestellten Pferde nicht verfügbar waren. : ( Also per Bus zur mongolischen Familie die uns mit trocken Käse und Semmelbrösel empfing. Zurück eine atemberaubende Wanderung durchs Grasland. Abendessen analog Mittag – nur mehr Alkohol, mehr Lamm (sogar gebraten zum selbstsäbeln) und lauter Gesang – die Stimmung entsprechend gut. Im Anschluss erschütterte ein Riesenfeuerwerk, welches jeden 750 jährigen Geburtstag einer deutschen Kleinstadt in den Schatten stellt, unsere Jurtensiedlung. Musik und ein Feuer rundeten den Abend ab. Aufgrund von anonymen Beschwerden über den Bus von Hr. Zhang stand am nächsten morgen ein riesen 50-Sitzer mit Aircon da. Obwohl traurig – auch gut für unsere 5h Fahrt in die Wüste. Vorbei an beeindruckenden Bergen, Riesenindustriestädten und Lehmhütten erreichten wir einen Riesenbusparkplatz. Ab ins Riesenrestaurant schon mit Blick auf Riesenwüste. Eine Seilbahn brachte uns die Düne hinauf wo lustige Stoffschuhe auf uns warteten. Chinesen kleideten sich mit Tüchern, Mützen, Armhandschuhen, Sonnenbrille etc. für einen scheinbar wochenlang dauernden Wüstenausflug. Wir rauf auf’s Kamel und in der Karawane wie hunderte andere in die Wüste. Riesensandburgen, Buddhas etc. vertreiben aufkommende Langeweile der Chinesen – einige haben ihr Radio dabei. Eine rasante Fahrt auf dem Quad macht uns noch mehr Spass – tut auch nicht so sehr am Po weh. Per Seilbahn & Bus ging’s auf den 3.5h Rückweg nach Hohhot. Am Flughafen ein Tschüss zum Peking-Teil und diesmal 1h warten auf das Flugzeug. Ankunft 00.30 in Shanghai müde von einem sehr lustigen und erlebnisreichen Wochenende. Viele liebe Grüße Marcus&Anke

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